Asperger Syndrom Test Bei Erwachsenen
Asperger-Syndrom: Kurzübersicht
- Symptome: erste Anzeichen etwa ab iii. Lebensjahr, oft verzögerte motorische Entwicklung, Ungeschicklichkeit, stereotypes Verhalten, geringe Fähigkeit zur Interaktion, wenig Mimik, ofttimes Selbstgespräche. Oft auffällige "Sonderinteressen".
- Ursachen & Risikofaktoren: vermutlich mehrere Faktoren beteiligt, u.a. genetische Faktoren, höheres Lebensalter der Eltern, mütterliche Infektionen in der Schwangerschaft, evtl. noch andere Faktoren wie Frühgeburt, mütterlicher Diabetes, Medikamenten-Einnahme in der Schwangerschaft
- Diagnostik: ausführliche Anamnese (Erhebung der Vor- und Familiengeschichte), Fremdbeobachtungen, psychiatrische und neurologische Untersuchungen
- Autismus-Tests: Australian Scale for Asperger's Syndrome (ASAS), Autism Diagnostic Ascertainment Schedule (ADOS), Autismus Spectrum Caliber (AQ) und Empathie-Quotient (EQ). Achtung: Die Tests erlauben nur eine grobe Einschätzung. Diagnose insbesondere bei Erwachsenen schwierig!
- Behandlung: v.a. Verhaltenstherapie, Kommunikationstraining, unterstützend Ergotherapie, Physiotherapie
- Prognose: Asperger ist nicht heilbar, aber Leidensdruck und soziale Interaktion können günstig beeinflusst werden.
Asperger-Syndrom: Symptome
Asperger-Syndrom-Symptome machen sich in der Regel erst nach dem dritten Lebensjahr bemerkbar. Vorher zeigen dice Kinder keine Auffälligkeiten, was ihre kommunikativen und sprachlichen Fähigkeiten betrifft. Sie unternehmen auch erste Schritte hin zur Selbstständigkeit und sind neugierig auf ihre Umgebung – ebenso wie Kinder ohne Asperger-Syndrom. Nur die motorische Entwicklung ist zum Teil verzögert, allerdings nicht immer.
Deshalb wird das Asperger-Syndrom bei Kindern oftentimes erst im Vorschul- oder Schulalter entdeckt. Die Betroffenen haben Probleme mit sozialen Interaktionen, was sich etwa beim gemeinsamen Spiel mit Gleichaltrigen zeigt. Sie können zum Beispiel dice Gedanken und Gefühle ihrer Mitmenschen schlecht nachempfinden und haben große Schwierigkeiten, sich auf andere Menschen und soziale Situationen einzustellen. Es fällt ihnen schwer, den Gesichtsausdruck, dice Gestik und den Tonfall anderer richtig zu interpretieren. Sie selbst zeigen oft kaum eine Mimik.
Oft können Kinder mit Asperger-Syndrom auch kein wechselseitiges Gespräch führen. Sie reden, wann sie wollen und über Themen, die sie selbst interessieren, ohne Anpassung an die Zuhörer. Subtile Signale des Gegenübers, zum Beispiel das Thema zu wechseln oder das Gespräch zu beenden, verstehen sie nicht. Oftmals führen Asperger-Autisten auch Selbstgespräche.
Kinder mit Asperger-Syndrom wissen zudem oft nicht, wie man Freundschaften aufbaut. Einige haben allerdings auch gar kein Interesse an sozialen Kontakten und Freundschaften.
Weitere mögliche Asperger-Syndrom-Symptome sind ungewöhnliche ausgeprägte Interessen und Kenntnisse, oft in einem eng umgrenzten und teils wenig praxisrelevanten Bereich (Inselbegabungen). Dieses hoch spezifische Interesse kann zum Beispiel dem Schmelzpunkt von Metallen, Batterien oder Kirchtürmen gelten. Die Betroffenen können then auf ein Interessensgebiet fixiert sein, dass sie (etwa in der Schule) wenig Neugier und Aufmerksamkeit für anderes aufbringen. Aufgrund dieser Aufmerksamkeitsstörung sind Asperger-Syndrom-Kinder oft trotz guter Intelligenz schlechte Schüler.
Außerdem zeigen sich beim Asperger-Autismus manchmal Störungen der Sinneswahrnehmung. So reagieren einige der Betroffenen sehr empfindlich auf bestimmte Gerüche, Geräusche, Oberflächen oder Berührungsreize. Das kann in Alltagssituationen zu einer regelrechten Reizüberflutung für die Betroffenen werden.
Beim Gehen und bei der motorischen Koordination sind Asperger-Autisten oftentimes recht ungeschickt. Auch stereotype Verhaltensweisen kommen vor.
Trotz aller Schwierigkeiten bemühen sich Menschen mit Asperger-Syndrom oftmals, nicht aufzufallen und ihre Probleme der sozialen Kompetenz zu kompensieren. Das kann auf Dauer sehr anstrengend und überfordernd sein und dazu führen, dass sich Asperger-Autisten von anderen zurückziehen.
Stärken bei Asperger-Syndrom
Menschen mit Asperger-Syndrom weisen auch viele Stärken auf. So setzt bei ihnen die Sprachentwicklung meist frühzeitig ein: Die betroffenen Kindern können oft schon vor dem freien Laufen sprechen. Mit der Zeit entwickeln sie eine sehr ausgefeilte, wandlungsfähige Sprache mit großem Wortschatz.
Außerdem verfügen Menschen mit Asperger-Syndrom meist über eine gute bis überdurchschnittliche Intelligenz. Die oben erwähnten Spezialinteressen und Inselbegabungen können manche in ihrem Berufsleben gut verwerten.
Darüber hinaus ist beim Asperger-Syndrom die Denkfähigkeit oft beeindruckend. Originelle Ideen sowie gute Fähigkeiten zu logischem und abstraktem Denken sind keine Seltenheit.
Aufrichtigkeit, Loyalität, Zuverlässigkeit und ausgepägter Gerechtigkeitssinn werden oft als weitere Stärken beim Asperger-Syndrom genannt. Auf Lob und Anerkennung reagieren Kinder mit Asperger-Syndrom oft motiviert und dankbar.
Dass Sprachentwicklung und Intelligenz beim Asperger-Syndrom in der Regel normal sind, ist ein wichtiger Unterschied zum frühkindlichen Autismus, der eine andere Form von autistischer Störung ist.
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Asperger-Syndrom
Drei Fragen an
Dr. med.Susanne Reicherzer,
Neurologin -
Dr. med.Susanne Reicherzer,
NeurologinIhre Facharztpraxis für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie betreibt die Ärztin in München.
Asperger-Syndrom: Symptome bei Erwachsenen
Dice problematischen Verhaltensweisen beim Asperger-Autismus sind bei erwachsenen Patienten often nicht mehr so auffällig wie im Kindesalter. Allerdings verfügen auch Erwachsene meist über einen grammatikalisch korrekten, geschliffenen Sprachstil und eine detaillierte Erzählweise, die aber kaum zwischen Wichtigem und Unwichtigem unterscheidet.
Ebenfalls wie bei Kindern kann das Asperger-Syndrom bei Erwachsenen zu einer erstarrten Mimik und dem Vermeiden von Blickkontakt führen. Auf ein Lächeln oder eine humorvolle Bemerkung reagieren viele Betroffene kaum oder gar nicht.
Die mangelnde Empathiefähigkeit bei Asperger-Syndrom beeinflusst auch das Thema Partnerschaft. Die Betroffenen wirken oft kühl und egoistisch. Vielen fällt es schwer, Kontakte mit potenziellen Partnern zu knüpfen. Falls es mit einer Beziehung klappt, fällt es vielen schwer, die Anforderungen des Partners bezüglich intensiver Kommunikation und Anteilnahme zu erfüllen.
Auch auf das Sexualleben kann sich das Asperger-Syndrom auswirken: Manche Betroffenen haben nur ein geringes Bedürfnis nach körperlicher Nähe oder sogar eine Abneigung dagegen. Andere haben durchaus den Wunsch nach Sex, sind in konkreten Situationen aber sehr unsicher, weil sexuelle Intimität sich aus einem intensiven gegenseitigen Empathievermögen ergibt. Nichtsdestotrotz bedeutet das Asperger-Syndrom bei Erwachsenen nicht, dass eine stabile Partnerschaft und das Gründen einer eigenen Familie nicht möglich wären.
Für das Berufsleben kann das Asperger-Syndrom zweierlei Folgen haben: Einige Patienten sind im Umgang mit Kollegen oder Kunden schnell überfordert, ecken mit ihrer sehr direkten, unhöflich wirkenden Art leicht an und können sich kaum flexibel an verschiedene Anforderungen anpassen.
In anderen Fällen wirkt sich das Asperger-Syndrom bei Erwachsenen dagegen vorteilhaft auf dice berufliche Entwicklung aus. Nämlich dann, wenn dice Betroffenen ihr mit der Störung einhergehendes Sonderinteresse (etwa im Informatikbereich) in ihrer Arbeit nutzbringend einsetzen können. Außerdem können viele Asperger-Autisten dank ihrer oft hohen kognitiven Fähigkeiten gut berufliche und private Ziele umsetzen.
Begleiterkrankungen (Komorbiditäten)
Menschen mit Asperger-Syndrom können zusätzlich weitere Erkrankungen beziehungsweise Störungen entwickeln, besonders in Krisenzeiten wie Umzug, Umschulung, Pubertät, Geburt oder Tod in der Familie. Am häufigsten handelt es sich dabei um ADHS, Störungen der Motorik, Zwangssymptome, affektive Störungen (wie Depression, Angst), Persönlichkeitsstörungen, aggressives Verhalten und Schlafstörungen. Auch Tics / Tourette-Syndrom, Essstörungen, Stummheit (Mutismus), selbstverletzendes Verhalten und Schizophrenie können den Asperger-Autismus begleiten.
Asperger-Syndrom: Ursachen und Risikofaktoren
Es gibt verschiedene Formen der tiefgreifenden Entwicklungsstörung Autismus – Asperger-Syndrom (Asperger-Autismus) ist eine davon. Wodurch es verursacht wird, ist bislang nicht bekannt. Experten vermuten, dass das Zusammenspiel mehrerer Faktoren dafür verantwortlich ist, wenn jemand das Asperger-Syndrom entwickelt.
So geht homo davon aus, dass bei der Entstehung des Asperger-Syndroms genetische Faktoren mitspielen. Viele Betroffene haben nämlich nahe Verwandte mit Asperger-Autismus oder ähnlichen Verhaltensweisen. Mittlerweile kennt man mehrere genetische Veränderungen, die das Risiko erhöhen, eine autistische Störung wie das Asperger-Syndrom zu entwickeln.
Untersuchungen deuten darauf hin, dass auch ein höheres Change des Vaters oder der Mutter dice Wahrscheinlichkeit für Asperger-Autismus und andere Autismus-Spektrum-Störungen erhöht.
Erwiesene Risikofaktoren sind mütterliche Infektionen während der Schwangerschaft (wie Röteln). Möglicherweise erhöhen auch (starke) Frühgeburtlichkeit, mütterlicher Diabetes sowie Unterzucker und Lungenfunktionsprobleme bei Neugeborenen das Risiko für autistische Störungen wie das Asperger-Syndrom.
Als Risikofaktor diskutiert wird zudem dice Einnahme bestimmter Medikamente während der Schwangerschaft. Im Verdacht stehen zum Beispiel Mittel gegen Epilepsie (Antiepileptika, besonders Valproat).
Darüber hinaus scheinen auch neurologische und biochemische Auffälligkeiten eine Rolle zu spielen. Dazu zählen etwa Unregelmäßigkeiten der elektrischen Hirnströme, Abweichungen im Aufbau verschiedener Hirnregionen sowie eine veränderte anteilige Zusammensetzung der Nervenbotenstoffe (Neurotransmitter).
Eltern und Impfstoffe sind nicht schuld!
Die alte Hypothese, wonach autistische Störungen wie das Asperger-Syndrom auf eine fehlende Liebe der Eltern zurückzuführen sind, ist falsch. Dice Fine art der Erziehung und die Bindung zu den Eltern erhöhen das Autismus-Risiko ebenfalls nicht. Das Gleiche gilt für Alkoholkonsum und eine starke psychosoziale Belastung der Mutter in der Schwangerschaft.
Ebenso fanden sich keine Belege für die These, Autismus werde durch Impfstoffe oder deren Konservierungsstoffe hervorgerufen.
Asperger-Syndrom: Untersuchungen und Diagnose
Das Asperger-Syndrom lässt sich oft nur schwer von anderen Auffälligkeiten abgrenzen, etwa von tief greifenden Entwicklungsstörungen, Zwangsstörungen, zwanghaften Persönlichkeitsstörungen, schizotypen oder schizophrenen Störungen. Für die Diagnosestellung ist daher eine ausführliche ärztliche Untersuchung notwendig. Für das Asperger-Syndrom bei Kindern ist ein Arzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie zuständig. Der Experte für Asperger-Syndrom bei Erwachsenen ist ein Facharzt für Psychiatrie oder Psychotherapie.
Zu einer ausführlichen Untersuchung bei Verdacht auf Asperger-Syndrom gehören:
- Gespräch mit Patient und Angehörigen
- Informationen über frühere oder aktuelle Erkrankungen
- Berichte und Befunde anderer Ärzte
- Informationen von anderen Personen, die den Patienten kennen (Lehrer, Freunde, Erzieher, Therapeuten etc.)
- gründliche körperliche, psychiatrische, neurologische und labormedizinische Untersuchungen
Im Gespräch und während der Untersuchungen achtet der Arzt beim Patienten auf typische Anzeichen für Asperger-Autismus. So spielen Kinder mit Asperger-Syndrom oft weniger fantasievoll als Gleichaltrige. Mimik und Sprachmelodie sind monoton, der Sprachstil geschliffen und ausgefeilt. Die Kinder können sehr detailliert von Erlebnissen erzählen, trennen dabei aber nicht das Wichtige vom Unwichtigen. Auf ein Lächeln oder emotionale Bemerkungen reagieren Kinder mit Asperger-Autismus seltener. Direkten Blickkontakt und auch Körperkontakt vermeiden sie oftmals.
Asperger-Syndrom-Examination
Verschiedene Screening-Fragebögen und Beurteilungsskalen unterstützen die Diagnose Asperger-Syndrom. Für Kinder gibt es zum Beispiel die "Australian Scale for Asperger's Syndrome" (ASAS) und die "Autism Diagnostic Observation Schedule" (ADOS). Dice ASAS ist ein Fragebogen, der für Kindern im Grundschulalter gedacht ist. Er dient der Erfassung von Verhaltensweisen und Fertigkeiten, dice typisch für das Asperger-Syndrom in diesem Change sind. Bei der ADOS dagegen werden verschiedene Situationen für das Kind geschaffen, die zu einer sozialen Interaktion auffordern. Der Beurteiler schätzt ein, inwieweit das Kind dieser Aufforderung nachkommt.
Bei Erwachsenen werden etwa der "Autismus Spektrum Caliber" (AQ), der "Adult Asperger Cess" (AAA) und der "Empathie-Quotient" (EQ) herangezogen, um die Diagnose von Asperger-Syndrom zu unterstützen. Es handelt sich dabei um Selbstbeurteilungsinstrumente – der Betroffene füllt die Fragebögen likewise selbst aus. Es gibt aber auch Fremdbeurteilungsinstrumente wie dice "Marburger Beurteilungsskala zum Asperger-Syndrom" (MBAS).
Wichtig: Jeder Asperger-Syndrom-Test dient nur einer Grobeinschätzung. Allein auf Basis des Testergebnisses kann keine Diagnose gestellt werden!
Asperger Syndrom: Diagnose bei Erwachsenen schwierig
Asperger-Syndrom bei Erwachsenen zu diagnostizieren ist viel schwieriger als bei Kindern. Die problematischen Verhaltensweisen sind nämlich im Kindesalter meist ausgeprägter und verändern sich oftmals mit dem Heranwachsen. Zudem können sich viele Betroffene an die Schwierigkeiten im Kindesalter nicht mehr erinnern.
Darüber hinaus entwickeln viele Erwachsene mit Asperger-Syndrom Bewältigungsstrategien, um so "normal" wie möglich zu erscheinen. Dadurch können sie oft ein unauffälliges Leben führen, einen Beruf ausüben sowie einen Partner und Kinder haben. Meist gehen sie dann nur wegen Folgeerkrankungen zum Arzt, etwa wegen Depressionen, Angst, Zwangs- oder Essstörungen. Bei guter Kenntnis der Symptome kann der Arzt aber auch dann das Asperger-Syndrom bei Erwachsenen als ursächliche Grunderkrankung diagnostizieren.
Asperger-Syndrom: Behandlung
Das Asperger-Syndrom lässt sich bislang nicht heilen. Man kann nur versuchen, die Betroffenen in ihrem Alltag mit der richtigen Förderung zu unterstützen und ihnen zum Beispiel bei der Verbesserung sozialer Kompetenzen zu helfen. Allerdings besitzt nicht jedes Asperger-Syndrom "Krankheitswert" und muss behandelt werden. Entscheidend hierfür sind das Ausmaß der Symptome und der Leidensdruck des Betroffenen.
Individueller Therapieplan
Die Asperger-Syndrom-Therapie setzt sich aus verschiedenen Bausteinen zusammen. Sie wird an die individuellen Bedürfnisse des Patienten angepasst. Eine Rolle spielen dabei vor allem das Alter des Betroffenen, der Schweregrad des Asperger-Autismus mit den individuellen Symptomen sowie eventuelle Begleiterkrankungen oder -störungen.
Allgemein anerkannt sind verhaltensherapeutische Verfahren bei Asperger-Syndrom. Solche wurden vor allem für Kinder entwickelt. Ideal ist eine Frühförderung, as well eine individuell angepasste Verhaltenstherapie schon in jungen Jahren.
Auch andere Therapiemaßnahmen können hilfreich sein, zum Beispiel das Trainieren sozialer und kommunikativer Fähigkeiten in der Gruppe. Die Betroffenen können dabei soziale Regeln trainieren, die Gesprächsführung üben und allgemein soziale Erfahrungen machen.
Gelegentlich können auch Verfahren wie Ergotherapie und Physiotherapie sinnvoll sein. Manche Eltern berichten auch, dass ihr Asperger-Syndrom-Kind von einer Reittherapie oder einer aktiven (eventuell unterstützten) Freizeitgestaltung profitiert. Letzteres kann zum Beispiel die Mitgliedschaft in einem Schachverein, Sporttraining, Musizieren oder Tanzen sein.
Eine Psychotherapie kann bei begleitenden Erkrankungen oder Störungen helfen, etwa bei Malaise oder Zwangsstörung. Bei solchen Komorbiditäten kann manchmal auch die Gabe von Medikamenten angezeigt sein. Das können zum Beispiel antidepressive Wirkstoffe, Mittel gegen Hyperaktivität oder gegen Zwangshandlungen sein. Die Medikation muss aber immer Teil eines umfassenden Therapiekonzeptes sein.
Asperger-Syndrom: Sonstige Maßnahmen
Für das Asperger-Syndrom und alle anderen autistischen Störungen gilded: Dice Betroffenen brauchen ein überschaubares, vorhersagbares Umfeld, um sich sicher zu fühlen. Klare und bleibende Strukturen sowie Routinen im Alltagsleben sind deshalb wichtig.
Je älter ein Kind mit Asperger-Syndrom ist, desto wichtiger ist das Verstehen der eigenen Schwächen und Probleme: Das Kind sollte vom behandelnden Arzt oder Therapeuten über seine autistische Störung aufgeklärt werden (Psychoedukation).
Bei Jugendlichen und Erwachsenen mit Asperger-Syndrom ist auch dice Berufsfindung oder berufliche Anpassung wichtig für den Therapieerfolg und die Lebensqualität. Berufe mit intensivem Sozialkontakt sind meist nicht ratsam. Angepasst an die individuellen Möglichkeiten lassen sich aber geeignete Berufe finden beziehungsweise die eigenen besonderen Fähigkeiten gezielt in einem Beruf einsetzen.
Asperger-Syndrom: Krankheitsverlauf und Prognose
Es ist schwierig, vorherzusagen, wie sich das Asperger-Syndrom individuell entwickelt. Vorhandene Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Erkrankung stabil verläuft. Bei den meisten Betroffen zeigen das Kontakt- und Sozialverhalten mit der Zeit eine leichte Verbesserung. Dice grundlegenden Störungen bleiben aber erhalten. Manche Asperger-Autisten können kein eigenständiges Leben führen. Andere dagegen haben eine stabile Partnerschaft und einen Beruf, wo sie eventuell sogar ihr Spezialinteresse vorteilhaft einbringen können. Der Kontakt zu Kollegen bleibt aber mitunter schwierig.
Eine großen Einfluss auf die Prognose beim Asperger-Syndrom haben eventuelle Begleiterkrankungen oder -störungen. Sie können den weiteren Verlauf und die Entwicklungsmöglichkeiten des Betroffenen deutlich beeinträchtigen. Deshalb sollten sie frühzeitig und fachgerecht behandelt werden.
Weiterführende Informationen
Buchempfehlungen:
- Leben mit dem Asperger-Syndrom: Von Kindheit bis Erwachsensein - alles was weiterhilft (Tony Attwood, 2019, TRIAS)
- Das Asperger-Syndrom: Das erfolgreiche Praxis-Handbuch für Eltern und Therapeuten (Tony Attwood, 2021, TRIAS)
- Igel-Kinder - Kinder und Jugendliche mit Asperger-Syndrom verstehen (Reiner Bahr, 2013, Patmos Verlag)
- Asperger: Leben in zwei Welten: Betroffene berichten: Das hilft mir in Beruf, Partnerschaft & Alltag (Christine Preißmann, 2018, TRIAS)
Leitlinie:
Selbsthilfegruppe:
Autismus Deutschland e.V. – Bundesverband zur Förderung von Menschen mit Autismus: world wide web.autismus.de
Source: https://www.netdoktor.de/krankheiten/asperger-syndrom/
Posted by: olsonsiblen.blogspot.com
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